Heimatpreis Bayern

Die Preisträger - Oberbayern

Filser Buam e.V.

Die Filser-Buam sind bayerisches Urgestein. Dieses Jahr haben die Filser-Buam mit ihrem fünfzigsten Jubiläum vielfach Grund zum Feiern. Die Filser-Buam e.V. haben es sich zur Aufgabe gemacht, das bayerische Brauchtum zu erhalten, zu pflegen und zu fördern

Bund der Gebirgsschützen-Kompanien e.V.

In Bayern gibt es 47 Gebirgsschützenkompanien, die sich den bayerischen Traditionen und der bayerischen Kultur verpflichtet fühlen. Alle ihre Mitglieder verstehen sich persönlich als Hüter und Verteidiger des bayerischen Brauchtums und haben sich der Pflege dieser Lebensart verschrieben, für die unser Freistaat - gerade heute - auch von Nichtbayern weltweit geschätzt und nicht wenig beneidet wird. In dieser Hinsicht ist besonders das Engagement der Bund der Gebirgsschützen-Kompanien e.V. um Tracht und Volkslied hervor zu heben. Die Schützen setzen sich zudem für den Erhalt typisch bayerischer Bauwerke in ihren Regionen ein, besonders durch ihr ehrenamtliches Engagement zur Pflege von Kapellen und Feldkreuzen.

Bairisch-Alpenländischer Volksmusikverein e.V.

Sein Einsatz für den Erhalt eines ursprünglichen und traditionellen bayerischen Liedgutes sucht seinesgleichen. Am 19. Januar 2007 in Söllhuben gegründet, hat der junge Bairisch-Alpenländische Volksmusikverein e.V. schon Großartiges erreicht. Sein Engagement reicht von der frühen Förderung junger Musikanten bis hin zu Seminaren und Projekten mit anerkannten Größen des Genres. Besonderer Fokus liegt auf dem Erhalt der regionalen Vielfalt der alpenländischen Traditionsmusik und der traditionellen Volksmusikformen.

Bayernbund e.V.

Der Traditionsverein hat eine Vertiefung des bayerischen Geschichts- und Staatsbewusstseins und die Bewahrung der christlich-abendländischen Tradition sowie die Erhaltung der heimischen Kultur und Sprache aller Stämme zum Ziel. Der Verein unterstützt die Heimatpflege und das Brauchtum sowie den Landschafts- und Naturschutz. Er setzt sich für die Stärkung der föderativen Ordnung in Deutschland und die Förderung eines Europas der Regionen mit entsprechenden verfassungsmäßigen Organen ein. Der Dialektpflege diente das Projekt „Freude an der Mundart wecken“ in einer Reihe von Kindergärten und Schulen. 2014 hatte der Bayernbund dieses Projekt mit dem Titel: „MundART WERTvoll“ in das Wertebündnis Bayern eingebracht, das 2016 erfolgreich abgeschlossen wurde.

Die Keferloher Freunde e.V.

Die Kerferloher Freunde organisieren und koordinieren den Keferloher Montag, der auf eine über 1050-jährige Geschichte zurückblickt. Im Jahr 955 fand erstmalig der Keferloher Montag als Viehmarkt statt. Seit dem 11. Jahrhundert ist der „Keferloher“ ein Markt mit Volksfestvergnügen. Er war zwischenzeitlich der größte und wichtigste Pferde- und Viehmarkt des Oberlandes und gleichzeitig Feiertag der Bauern. Die Keferloher Freunde „wiederbelebten“ die alte Keferloher Tradition.

Froschhamer Zunft e. V.

Die Froschhamer Zunft ist der älteste durchgängig aktive, private soziale Verein Bayerns. Vor allem Bauern aus Froschham schlossen sich bereits 1453 zu einer Gemeinschaft zusammen, die neben religiösen Pflichten auch gegenseitige Hilfe in den Vordergrund stellte. Die Forschhamer Zunft unterstützt seit knapp 600 Jahren in der Region Bad Reichenhall Bedürftige finanziell und praktisch. Daneben tritt der Verein für den Erhalt des historischen Kreuzganges St. Zeno als Kulturjuwel aus dem 12. Jahrhundert ein. Der Verein verbindet auf vorbildliche Weise soziales und religiöses Engagement mit moderne Traditionspflege.

Gebirgs- und Volkstrachtenverein „Ilmtaler“

Die „Ilmtaler“ stehen für Tracht und Brauchtum mit viel Idealismus und Leidenschaft. Der 1926 von Mitgliedern des damaligen Theatervereins „Gmüatlichkeit Pfaffenhofen“ gegründete Verein trägt neben der Miesbacher Tracht inzwischen auch die Holledauer Volkstracht. Markenzeichen des Trachtenvereins sind neben den beiden bayerischen Trachten lebendiges und gelebtes Brauchtum sowie Geselligkeit. Schuhplattler und Volkstänze sowie das Brauchtum im Jahreslauf werden an junge Leute weitergegeben. Altes Handwerk wird durch das Fertigen von Miedern, Riegelhauben und Klosterarbeiten belebt. Die „Ilmtaler“ leisten mit vielseitigem Engagement zur Pflege von Brauchtum und Tracht einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Kultur unserer Heimat Bayern.

Herzogstadt Burghausen e.V.

Der Verein „Herzogstadt Burghausen“ mit seinen über 650 Mitgliedern ist ein Beispiel für langjährig erfolgreiches „Heimatmarketing“. Der Verein ist ein bewährter Botschafter der Stadt Burghausen. Beeindruckend ist die Nachstellung des historischen Lebens zur Regierungszeit des Herzogs Wilhelm IV. in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Bereits seit 1913 lädt er immer am zweiten Wochenende im Juli für drei Tage zum Fest auf die Burg Burghausen ein. Dort wird das gesamte Spektrum des mittelalterlichen Lebens so authentisch wie möglich nachgespielt. Das Burghauser Burgfest mit rund 1.500 Beteiligten ist Markenzeichen der Stadt und hat sich zu einem der größten Mittelalterspektakel Bayerns entwickelt. Die längste Burg der Welt und die historische Altstadt in Burghausen bieten die Kulisse für ein atemberaubendes Historienschauspiel.

Tölzer Leonhardifahrt

Die Tölzer Leonhardifahrt ist ein beeindruckender Ausdruck des aktiv gelebten katholischen Christentums in Bayern. Die Leonhardifahrt zu Ehren des heiligen Leonhard von Limoges ist außerdem ein Muss für Pferdeliebhaber und Freunde der Tracht. Sie wurde erstmals im Jahr 1772 beurkundet. Die Leonhardifahrt in Tölz ist damit eine der ältesten Traditionen ihrer Art in Bayern. Im vergangenen Jahr wurde die Tölzer Leonhardifahrt in die Verzeichnisse des Immateriellen Kulturerbes Bayerns und Deutschlands eingetragen.

Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern

Das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern widmet sich einer vorbildlichen Sammlung und Dokumentation von Volkskultur. Hierdurch ist inzwischen eine herausragende Informations- und Arbeitsstelle für alle Erscheinungsformen der regionalen Musiktradition entstanden. Die umfangreichen Bestände des Volksmusikarchivs bewahren u.a. rund 140.000 Lieder und rund 300.000 Melodien. Das Archiv dient der Dokumentation und Forschung und bildet eine wichtige Grundlage der Volksmusikpflege. So werden kostbare „Schätze“ der Heimat gepflegt und bewahrt.

Volksmusiktag Mittendrin/Kulturverein Mittendrin e.V.

Der Volksmusiktag Mittendrin aus Eichstätt ist eine erfolgreiche Kultur- und Heimatinitiative. Zum 4. Volksmusiktag Mittendrin vom 14. bis 16. Juli 2017 in Eichstätt werden über 800 Musikanten und 1.000 Besucher erwartet. Der Verein leistet einen wertvollen Beitrag zum öffentlichen kulturellen Leben in Eichstätt - ganz unter dem Motto „Mitsingen, mittanzen und mitspielen - mittendrin in Eichstätt“.

Die Streichhölzer

Bei der Musikgruppe „Die Streichhölzer“ treffen Einflüsse aus Jazz, Klassik und anderen Stilrichtungen auf „traditionelle“ Volksmusik. Das vielschichtige Repertoire besteht aus Stücken aus nahezu allen Regionen Bayerns, Melodien aus der Steiermark, Böhmen, Ungarn und Makedonien sowie Eigen- und Neukompositionen von Musikantenkollegen. „Die Streichhölzer“ stehen für eine virtuose Bewahrung, Neuinterpretation und Weiterentwicklung der Musik unserer Heimat.

Freundeskreis St. Willibald e. V.

Der Ritt durch die Willibalds-Kirche beim Willibald-Ritt ist einmalig in Europa. Im Jahr 1712 baten Jesenwanger den Heiligen Willibald um Hilfe als eine tödliche Seuche hauptsächlich unter den Pferden wütete. Seitdem findet jährlich der Willibald-Ritt mit einer Pferdesegnung mit mehr als 300 Pferden und tausenden von Zuschauern statt, am 8. Juli 2018 bereits zum 296. Mal. Die Veranstaltung ist ein beeindruckendes Bekenntnis zu Glaube, Heimat und Brauchtum und gleichzeitig Zeichen für die Verwurzelung unserer Kultur und unseres Brauchtums im christlichen Glauben.

Kulturhistorischer Verein Donaumoos e. V.

Der Verein macht mit einem „Haus im Moor“ im Niedermoor im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen die Heimat der Donaumoosbewohner in der Gegenwart und in Zukunft erlebbar. Diese Umweltbildungsstätte mit Ausstellungen ist auch ein Freilichtmuseum, in dem die Besucher die 200-jährige Besiedlungsgeschichte dieses einzigartigen Naturraumes erleben können. Der Kulturhistorische Verein als Träger veranstaltet ferner ein jährliches Museumsfest mit Vorführungen historischer Arbeiten, ein Donaumoosfestival sowie die ständige Ausstellung „Menschen im Moos“ und wechselnde Sonderausstellungen. Er leistet damit vorbildliche Heimatpflege.

Luz Amoi

Die Musik von Luz Amoi führt die Volksmusik in die bayerische Moderne. Eine Musik mit eigenem Charakter, irgendwo zwischen Volksmusik, Pop und Jazz, mit Instrumenten in ungewohnter Kombination und eigenen, bayerischen Liedtexten. Die Musiker bereichern mit ihrer Musik unsere Heimat um neue Klänge mit alten Wurzeln. Luz Amoi verbinden Bodenständigkeit mit Weltoffenheit und drücken damit perfekt das moderne bayerische Lebensgefühl musikalisch aus.

Waldbühne Halsbach

Die idyllisch gelegene Waldbühne Halsbach ist ein einzigartiger Ort der Heimatkultur mitten im Wald. Das Laientheater der Waldbühne begeistert sein Publikum mit eindrücklichen Freilicht-Theateraufführungen, meist rund um denkwürdige Momente aus der örtlichen Geschichte. Ein besonderer Höhepunkt zur Weihnachtszeit ist die Halsbacher Waldweihnacht, einer der schönsten und stimmungsvollsten Weihnachtsmärkte ganz Bayerns.

Zandter Blasmusik

Die Zandter Blasmusik steht für Engagement zur Bewahrung und Pflege der wunderschönen bayerischen Blasmusik, für lebendige Freude an alter Musiktradition. Die 1973 gegründete Kapelle ist aus dem Volksmusikleben der Region Ingolstadt nicht wegzudenken. Mit ihren schwungvollen Auftritten bereichert sie jedes Fest. Die Zandter forschen auch nach historischen Märschen alter Ingolstädter Meister und erwecken sie jedes Jahr in einer eigenen Veranstaltung im Neuen Schloss zum Leben.

Bauernhofmuseum Jexhof

Das Bauernhofmuseum Jexhof demonstriert auf sehr anschauliche Weise die Lebenssituation der Landbevölkerung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Neben den dauerhaft zugänglichen Gebäuden und Räumlichkeiten des Hofes gibt es Sonderausstellungen zu regionalen Themen. In regelmäßigen Abständen werden Aktionstage veranstaltet, die das Leben vor etwa einhundert Jahren demonstrieren. Die Besucher können an solchen Tagen zum Beispiel Wäsche ohne Waschmaschine und elektrischen Strom mit feuerbeheiztem Waschkessel, Waschbrett und Kernseife selber waschen, mangeln, trocknen und mit alten Bügeleisen bügeln. Das Wohnhaus stammt aus dem 18. Jahrhundert und bildet das Herzstück des denkmalgeschützten Dreiseithofes. Der ehemalige Kuhstall von 1931 dient heute als Museumseingangsgebäude mit Stüberl im Stile einer alten Dorfwirtschaft. Im Backhaus von 1891 wird auch heute noch Brot gebacken.

Burschenverein Putzbrunn e. V.

Der im Jahr 1893 gegründete Burschenverein Putzbrunn feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum. Er organisiert seit jeher viele Feierlichkeiten in Putzbrunn, wie das Maibaumaufstellen alle fünf Jahre. Die Putzbrunner Burschen nehmen auch an der Leonhardifahrt in Siegertsbrunn mit Festwagen teil und veranstalten Nachthemdenbälle. Der Burschenverein ist ein wichtiger Anker der dörflichen Gemeinschaft. Er stiftet Identität und tiefe Heimatverbundenheit und verbindet Tradition und Moderne.

Fingerhakler Gau Auerberg e. V.

Fingerhakeln ist fester Bestandteil der traditionsverbundenen bayerischen Lebenskultur. Dieser Wettkampf hat seine Wurzeln in Wirtshausstreitereien, als Konflikte friedlich beim Fingerhakeln ausgetragen wurden anstelle einer Prügelei. Heute ist er ein Nischensport mit festen Trainingseinheiten, um in bayerischen, deutschen und alpenländischen Meisterschaften zu bestehen. Der Fingerhakler Gau Auerberg e. V. ist einer der erfolgreichsten Vereine Deutschlands. Er trägt dazu bei, das traditionsreiche Fingerhakeln als bayerische Tradition zu erhalten.

Holzhacker- und Flößerverein 1865 Lenggries e. V.

Flößerei und Warentransport auf Isar und Loisach wurde erst ermöglicht durch Waldarbeiter, welche das Holz aus den Bergen ins Tal verbrachten, und Flößer, die dafür sorgten, dass das Holz dort ankam, wo es auch benötigt wurde. Der Holzhacker- und Flößerverein 1865 Lenggries e. V. vereint in sich diese beiden Handwerksberufe. Die Flößerei ist das älteste Transportmittel der Welt und gehört zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands. Der Holzhacker- und Flößerverein zählt heute zu den tragenden Säulen der Brauchtumspflege in der Gemeinde Lenggries.

St. Georgs-Verein Traunstein e. V.

Der im Jahr 1891 gegründete Verein trägt zum Erhalt und zur Pflege des alljährlich am Ostermontag stattfindenden Georgi Rittes nach Ettendorf bei. Dieser wurde erstmals 1762 urkundlich erwähnt. Der Traunsteiner Georgi Ritt zählt zu den schönsten Umritten Altbayerns. Abschluss und Höhepunkt des Ritts ist seit 1926 die Aufführung des historischen Schwertertanzes auf dem Stadtplatz in Traunstein. Die traditionsreiche Veranstaltung ist ein beeindruckendes Bekenntnis zu Glaube, Heimat und Brauchtum.

Verein der Werdenfelser Bergschafzüchter

Der Zuchtverein für Bergschafe im Werdenfelser Land wurde zur dauerhaften Sicherung des Bestands der regionalen Schafrassen bereits 1923 gegründet. Im Mittelpunkt stehen das weiße Bergschaf, seit 1938 als eigenständige Rasse anerkannt, sowie das braune Bergschaf, das einst als beinahe ausgestorben galt. Durch die Bemühungen des Vereins wurde der Bergschafbestand gesichert. Die Werdenfelser Bergschafe haben im Zugspitzland eine besonders lange Tradition. Sie werden vom Zuchtverein bei der Schafprämierung im Garmischer Zentrum regelmäßig zur Schau gestellt.

Weilheimer Goaßlschnalzer

Die Weilheimer Goaßlschnalzer sind als Gruppe des Heimat- und Trachtenvereins Weilheim e. V. seit 2003 aktiv. Seinen Ursprung hat das Goaßlschnalzen als eine Art Hupe im Fuhrmannswesen. Es diente als Warnsignal vor unübersichtlichen Stellen und Erkennungszeichen der Fuhrleute. Das laute und schnelle Knallen zur Musik mit der Peitsche ist heute fester Bestandteil bei Heimatfesten. Neben Brauchtumspflege finden aber auch Wettbewerbe statt.

Ritterschauspiele Kiefersfelden e. V.

Das älteste Dorftheater Deutschlands, das Volkstheater Ritterschauspiele Kiefersfelden, wurde 1618 gegründet und vereint seit nunmehr über 400 Jahren altbairische und tirolerische Theater-Tradition. Während im 17. Jahrhundert vor allem Bibelspiele, Heiligen- und Parabelstücke aufgeführt wurden, gibt es seit 1833 regelmäßig Aufführungen von Ritterschauspielen. Die Begeisterung für das Mittelalter und die Burgenromantik bringen die Laienschauspieler stets lebendig zum Ausdruck. Einzigartig ist auch die historische Theaterbühne von 1833, eine intakte barocke Drehflügel-Kulissenbühne. Bei den Aufführungen auf der einzigen, regelmäßig bespielten Bühne dieser Bauart in Mitteleuropa sind Musik und Geräuscheffekte handgemacht und live.

Verein zur Förderung der Furthmühle e. V.

Die Furthmühle bei Egenhofen ist die letzte in Funktion befindliche Getreide- und Sägemühle im Landkreis Fürstenfeldbruck. Viele Elemente des Baus von 1828 funktionieren noch im ursprünglichen Zustand. Der Förderverein bewahrt die Mühlentradition und die damit verbundenen Bräuche. Faszinierende Technik wird hier für Jung und Alt erlebbar. Frisch gemahlenes Mehl für hausgemachten Kuchen und Torten im Café versüßen den Besuch in dem idyllisch gelegenen Museum.

Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau

Seit über 10 Jahren erforschen Alteingesessene und Zugezogene, Wissenschaftler, ausgebildete Heimatforscher, historisch interessierte Laien und viele andere die lokale Zeitgeschichte. Die 69 Ehrenamtlichen der Geschichtswerkstatt arbeiten mit Museen, Archiven, anderen Vereinen, Schulen und der KZ-Gedenkstätte Dachau zusammen. Durch ihre Arbeit fördern sie das Geschichtsbewusstsein und stärken die Verbundenheit mit Dorf und Gemeinde durch die offene Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Herausragende Projekte der Geschichtswerkstatt sind beispielsweise „Kriegsende und Nachkriegszeit im Landkreis Dachau (1945-1949)“ und ein Lehrgang für Zeitgeschichte, das Biographieprojekt „Das Lager und der Landkreis“ – Lebensgeschichten von Menschen aus dem Landkreis Dachau, die im KZ inhaftiert waren, das Forschungsprojekt „Die 50er Jahre – Wirtschaftswunder und Verdrängung“ oder das neuste Thema „Arbeitswelten – Geschichte(n) über Handwerk und Gewerbe“. Ihre Projekte werden in Ausstellungen, Aufsätzen und Publikationen präsentiert und finden überregionale Beachtung. Allein in den Jahren 2010 bis 2014 führten die Ehrenamtlichen für ihre Projekte mit 203 Zeitzeugen Interviews.

Bauer’sche Barockstiftung

Der Namensgeber Dr. Günter Bauer (1933-2007) hat die Bauer’sche Barockstiftung 1999 gegründet. Ziel der Stiftung ist die Förderung und der Erhalt von Kunst-, Bau- und Gartendenkmälern des Barock und Rokoko in Bayern. Die Stiftung unterstützt private, kommunale und kirchliche Eigentümer beim Erhalt von Objekten von außerordentlicher architektur- und kunstgeschichtlicher Bedeutung. Durch die Unterstützung der Stiftung wurden zahlreiche Projekte in der Denkmalpflege erst ermöglicht oder konnten wertvolle Erzeugnisse der Vergangenheit erhalten werden. Die Bauer’sche Barockstiftung arbeitet mit dem Landesamt für Denkmalpflege und seit 2008 vermehrt mit dem Bayerischen Nationalmuseum zusammen und unterstützt dieses finanziell beim Erwerb sowie bei der Restaurierung mehrerer Stücke der Sammlung. Zudem fördert die Stiftung die Konservierung und Erschließung der Graphischen Sammlung des Bayerischen Nationalmuseums. Weitere unterstützte Projekte sind beispielsweise die Restaurierung barocker Türen im Gymnasium Tegernsee oder die Ergänzung der Skulptur des Evangelisten Matthäus in der Theatinerkirche in München.

Ruethenfest, Landsberg am Lech

Das Landsberger Ruethenfest ist ein weit über Landsberg hinaus bekanntes Kinderfest mit langer Tradition und Geschichte. Obwohl dessen Ursprünge im Dunkeln liegen, wird es bereits seit 1647 gefeiert. Bei den Festlichkeiten mit Tanz, Umzügen, Lagerleben, musikalischen Darbietungen und Gastronomieangeboten in der gesamten Innenstadt wird die Landsberger Vergangenheit alle vier Jahre wiederbelebt. Höhepunkt der ehrenamtlich organisierten Veranstaltung ist der historische Festumzug mit Pferdegespann und stilvoll geschmückten Wägen. Das Ruethenfest ermöglicht über 1.000 Kindern ein Miteinander ohne jedwede gesellschaftliche Grenze, schafft Verbundenheit und macht die Landsberger Geschichte kindgerecht erleb- und nachspielbar.

Schulprojekt „Chiemgauer Mund-ART Weg“

Bei diesem Projekt engagieren sich Schülerinnen und Schüler für den Erhalt ihres Chiemgauer Dialekts. Nach vielfältigem Einsatz durch Singen, Dichten und Schreiben kleiner Geschichten, der Aufnahme von Hördateien und eines Jingles sowie Online- und Bücherrecherchen zur bairischen Sprache, wurde nach rund 18 Monaten der Chiemgauer Mund-ART Weg im Oktober 2022 eröffnet. Auf sieben Themenwegen verraten über 60 Schilder abwechslungsreiche Begriffe und Redewendungen der heimischen Mundart. QR-Codes liefern die richtige Aussprache und weitere interessante Fakten. Dieses Schulprojekt ist ein weitreichender Beitrag für die bayerische Heimat. Es erhält die Mundart und den Dialekt als Kulturgut, erweitert das touristische Angebot der Gemeinden, stärkt die Heimatverbundenheit und vereint Tradition und Moderne.